Überblicksführung zur Sonderausstellung "Bienvenue dans le voisinage"
Das Deutsche Zeitungsmuseum Wadgassen widmet einem Helden der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts eine eigene Ausstellung: Willi Graf. Wie auch die übrigen Mitglieder der Weißen Rose (Sophie und Hans Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Prof. Kurt Huber) hatte er den Mut, sich gegen das Unrechtsregime des NS-Staates aufzulehnen und mithilfe von Flugblättern die Bevölkerung zum Widerstand aufzurufen. Seine Courage ist noch heute vorbildlich.
Willi Graf wurde 1918 in der Nähe von Euskirchen geboren; 1922 siedelte er mit seiner Familie nach Saarbrücken über. Sein kurzes Leben endete 1943 im Gefängnis von München-Stadelheim: 25 Jahre, die geprägt waren von den Folgen des Ersten Weltkriegs, dem Aufstieg des Nationalsozialismus und schließlich dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung skizziert Grafs Leben mithilfe von zahlreichen, teils noch nie gesehenen Fotografien und Dokumenten, und setzt seine Biografie in Bezug zu den historischen Ereignissen. Willi Graf war ein junger Mensch, der sich nach Freiheit und Gerechtigkeit sehnte; Werte, die das NS-Regime brutal unterdrückte. Nur wenige fanden in dieser dunklen Epoche den Mut, für ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Freiheit einzutreten - Willi Graf und die übrigen Mitglieder der Weißen Rose gehörten dazu!
Kuratiert wurde die Ausstellung von den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern des Deutschen Zeitungsmuseums, Sascha Boßlet M.A. und Dr. Christian Göbel. Zahlreiche Institutionen und Leihgeber unterstützen die Ausstellung.
Ein Highlight der Ausstellung ist der sogenannte „Raum der Freiheit“. Eine Panoramaprojektion verwandelt das Foyer der Universität München, den historischen Ort der Weißen Rose, in eine poetische Szenerie: Mauern fallen, der Himmel öffnet sich, Flugblätter, Symbole des Widerstands, wirbeln durch die Luft und lösen sich in Zitate auf, Fragmente des Denkens der Weißen Rose. Darüber hinaus begegnet der Besucher einem digitalen Abbild von Willi Graf: Eine eigens entwickelte künstliche Intelligenz (KI) tritt in einen Dialog mit den Besucher*innen.
Die mediale Gestaltung der Ausstellung wurde von Prof. Burkhard Detzler in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Mert Akbal realisiert. Jonas Schöner wirkte als künstlerischer Mitarbeiter mit, während Cihan Biyikli die technische Umsetzung verantwortete.
Dank der freundlichen Unterstützung durch die Gesellschaft zur Förderung des Saarländischen Kulturbesitzes sind die ersten 100 Führungen für Schulklassen kostenlos! Wir empfehlen den Ausstellungsbesuch ab der Klassenstufe 7. Das Programm dauert 90 Minuten.
Bei Interesse melden Sie sich gerne unter buchung@deutsches-zeitungsmuseum.de oder telefonisch unter 06834-94230.
Vermittlungsprogramm für Schulklassen (Führungen & Geschichtswettbewerb) zum Download
Am Abteihof 1,
66787 Wadgassen
Dienstag - Sonntag: 10 - 16 Uhr